Todesgefahr durch E-Fahrzeuge
Es ist ein immer größeres Problem und ein Dilemma zugleich: Lärmgeplagte Anrainer begrüßen, dass immer mehr leise Elektro-Busse, E-Taxis und Hybridautos durch die Straßen fahren. Für sehbehinderte oder Ältere Menschen bilden sie mitunter eine tödliche Gefahr. „Diese Fahrzeuge sind für uns komplett ,unsichtbar“
Das Brummen des Motors, das Aufheulen beim Gasgeben – Sehbehinderte brauchen diese Geräusche zur Orientierung. Bei vielen E-Fahrzeugen fällt das weg. „Dazu kommt, dass auch Reifen und Asphalt immer leiser werden“, sagt MonikaWeinrichter von der Initiative Elektra. Der Verein fordert den verbindlichen Einbau von Warnsignalen mit einer gewissen Lautstärke.
Bei den Wiener Linien ist Weinrichter damit vorerst abgeblitzt. „Wir haben das mit Betroffenen getestet. Unsere E-Busse sind durch das Motorsystem auf dem Dach hörbar und entsprechen allen gesetzlichen Vorgaben“, erklärt eine Sprecherin.
Die Sehbehinderten wollten jedoch ein lauteres Geräusch. „Fahrern, Fahrgästen und Anrainern ist das aber nicht zuzumuten. „Weinrichter kontert: Die vorgenommenen Garagentests seien unrealistisch gewesen. „Gerade unsere Gruppe ist stark auf Öffis angewiesen.“ Die Freiheitlichen werden das Thema im Herbst in den Gemeinderat bringen.
„Man kann diese Menschen nicht so abwimmeln. Eine Lösung muss her“, sagt FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik. Auch die EU will ein Warnsystem vorschreiben. Allerdings erst ab 2021 und nur bei Neufahrzeugen. Eine Nachrüstung bereits zugelassener Busse und Autos ist nicht geplant.