Unfall mit Blindem und unhörbarem Elektroauto

Der blinde Student, Herr K., war am 01.12.2016 auf dem Heimweg und ging die Jedlerseer Straße entlang. Als er eine Seitengasse querte, wurde er von einem Elektroauto erwischt,

das gerade in die Jedlerseer Straße einbiegen wollte. Das Auto fuhr Herrn K. über seinen Blindenstock, der dabei kaputt ging, und über die Schuhspitze. Obwohl der Renault sogar das Fußgängerwarngeräusch eingeschaltet hatte und Herr K. über ein ausgezeichnetes Gehör verfügt, war das E-Auto im Umgebungslärm völlig unhörbar. Es handelte sich um den Firmenwagen einer Rauchfangkehrerfirma, der mit der Förderung von der Stadt Wien für elektrisch betriebene Firmenwagen angeschafft worden war. Fahrer und Beifahrer sagten Herrn K., dass sie ungerne mit diesem Firmenwagen fahren, weil ihnen öfter Fußgänger vor das Auto laufen, die es nicht kommen hören.
Herr K. blieb zum Glück unverletzt. Der Unfall wurde polizeilich aufgenommen..

Herr K. ist seit 2013 Mitglied der Bürgerinitiative Elektra, die sich für ein verpflichtendes, gut wahrnehmbares Mindestgeräusch für Elektroautos einsetzt. In Fernsehbeiträgen hat er selbst vor den Gefahren der unhörbaren Fahrzeuge gewarnt, die für blinde Menschen genau so gefährlich sind, wie unsichtbare Autos für Sehende.

Minister Jörg Leichtfried hat kürzlich in einer Pressekonferenz ein großes Förderpaket für die E-Mobilität für 2017 angekündigt. Auch Private sollen Förderungen für den Ankauf eines umweltfreundlichen E-Autos erhalten. Leider ist es aber keine Voraussetzung, das diese Autos ein Warngeräusch haben müssen. Wir von der Bürgerinitiative Elektra werden uns dafür einsetzen, dass sich das ändert!

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